Bildungsstandards für die ökonomische Bildung an allen Schulformen der allgemein bildenden Schulen

Seit dem „PISA-Schock“ und dem Erscheinen der Expertise „Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards“ wird die Standardisierungsdiskussion in allen Fachdidaktiken geführt. Bildung soll demzufolge nicht mehr allein über den Input, sondern vor allem über den Output gesteuert werden. Im Zuge dieses Paradigmenwechsels der Schulpolitik stellte sich eine um die andere Fachdidaktik der Aufgabe, ihre Domäne kompetenztheoretisch zu fundieren.

Für die Domäne der ökonomischen Bildung fehlte ein solches, theoretisch fundiertes Kompetenzmodell, das der Standardisierung ihrer Ziele hätte zugrunde gelegt werden können. In den Bundesländern standen Lehrplankommissionen jedoch vor der Aufgabe, den Outcome ökonomischer Bildung in Termini von Kompetenzen zu formulieren und in Form von Standards zu normieren, besonders in jenen, die wie Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen (Modellversuch an Realschulen) über ein eigen­ständiges Fach für diese Domäne verfügen.

Die Vorschläge der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGÖB) und andere, ebenso wie eigene Vorarbeiten weiterführend entwickelte ein von Prof. Dr. Thomas Retzmann angeführtes Konsortium von Wirtschaftsdidaktikern und Wirtschaftspädagogen ein elaboriertes Modell domänenspezifischer Kompetenzen nebst abschlussbezogenen Bildungsstandards und exemplarischen Aufgabenbeispielen.

Die Bildungsstandards wurden für vier Abschlüsse entwickelt:

(1) Primarstufe,

(2) Hauptschulabschluss nach Klasse 9,

(3) Mittlerer Schulabschluss und

(4) Abitur.

Sie sind aus einem expliziten und ausgefeilten Kompetenzmodell abgeleitet, formulieren ein mittleres Niveau und zur Sicherung der Qualität schulischer ökonomischer Bildung bundesweit anwendbar. Die Vergleichbarkeit mit den für andere Domänen bereits verabschiedeten Bildungsstandards ist gegeben. Eine derart umfassende Ausarbeitung, die zugleich in Inhalt, Form und Aufbau den von der KMK für andere Fächer verabschiedeten Bildungsstandards entspricht, stellt für die ökonomische Domäne ein Novum dar.

 

Konsortialführer: Prof. Dr. Thomas Retzmann

Konsortium: Prof. Dr. Thomas Retzmann,
Prof. Dr. Günther Seeber (Universität Koblenz-Landau, Campus Landau),
Prof. Dr. Bernd Remmele (WHL Wissenschaftliche Hochschule Lahr),
Prof. Dr. Hans-Carl Jongebloed (Universität zu Kiel)

Auftraggeber:
Gemeinschaftsausschuss der deutschen gewerblichen Wirtschaft unter Vorsitz des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

Projektzeitraum:
2009 - 2010

Nähere Informationen finden Sie hier:

http://www.wida.wiwi.uni-due.de/downloads/publikationen/